Futter – die unendliche Geschichte

Hallo liebe Leser,

 

heute möchte ich mich etwas über das Thema Futter, genauer gesagt Hundefutter, auslassen. 

Bevor dieser Blog entstand, war das hier ein Forum. In diesem, wie auch in anderen Hunde- und Haustierforen, bestand eine gewisse Uneinigkeit, was das Futter unserer lieben Vierbeiner angeht. Da wurde analysiert, da wurde Fachliteratur bemüht, Inhaltsangaben von Futterverpackungen studiert. 

Männer und Frauen, denen die Ernährung ihres geliebten Haustieres wichtiger ist, als die Ernährung ihrer Kinder. 

  • Es wird abgewogen zwischen Rohfleischernährung samt Gemüse und Dosenfutter und Trockenfutter.
  • Es werden wilde Gerüchte in die Welt gesetzt, daß Knochen Hunde von innen aufschlitzen und daß Trockenfutter Magendrehungen verursachen.
  • Hunde werden durch Futterwechsel geschleift, ohne daß sie überhaupt eine Möglichkeit bekommen haben, sich an das jeweilige Futter zu gewöhnen.
  • Da wird normaler Fellwechsel als durch Futter ausgelöster Haarausfall diagnostiziert
  • Der winterschwarze Hund, der im Sommer auf natürliche Art (durch Sonneneinstrahlung) braun wird, mal eben rasch auf ein anderes Futter umgestellt, weil die Umfärbung bestimmt vom Futter ausgelöst wurde.
  • Der weiße Hund, der lustig über eine Löwenzahnwiese tollt oder durch ein Rapsfeld rast und deswegen plötzlich ein knallgelbes Fell hat, wird zum Tierarzt getragen, da hat bestimmt auch das Futter Schuld dran.

 

Der Rohfutterverfütterer geht plötzlich auf die Jagd nach Grünlippmuscheln, der Fertigfutterverfütterer auf die Jagd nach einer Lesebrille, damit er die Inhaltsstoffe der Futterdeklaration besser lesen kann.

Apropos Rohfutter, ich frag mich gerade, ob alle gebarften Hunde so massive Zahnprobleme haben, daß das angebotene Fleisch aktuell nur noch in gewolfter Form (sehr grobes Mett/Hackfleisch) angeboten wird. Oder sind die hundehaltenden Barfer alle panisch, daß ihr Vierbeiner sich an einem großen Stück Fleisch verschlucken könnte? Sollte letztes Zustimmen, vertrauen Sie ihrem Hund. Er weiß, wofür er Zähne hat und er weiß, wie weit sich seine Speiseröhre und Magen dehnen können, ohne Schaden zu nehmen! Auch muß man nicht alles wiegen und in irgendein Verhältnis setzen, weil es in irgendeinem schlauen Buch so steht, womit sich wieder irgendein Hundefachmann eine goldene Nase verdienen möchte. Würden Hunde wild leben, würden sie einfach fressen, was sie erjagen (und zwar inklusive Knochen und Fell) und dann und wann etwas Pflanzliches dazwischen.

Wir hätten auch gern gebarft, aber unsere Hunde haben Zähne und man bekommt einfach keine Fleischabfälle mehr zu kaufen, wie es früher beim Metzger um die Ecke noch ging. Gewolftes Barffleisch ist überirdisch teuer und unsere Hunde haben, wie schon erwähnt, Zähne. Der Tiefkühler bietet auch nicht genug Platz, um nen größeren Posten zu kaufen, also sind wir aufs Trockenfutter gekommen. 

Huuuu… Trockenfutter, was meinen die Hersteller eigentlich, was Hunde wohl für Tiere sind? Kaninchen, Schafe, Pferde? Manche Trockenfutter bestehen ja fast nur noch aus Getreide, Kartoffeln, etwas Gemüse und mit Glück ein bißchen tierischen Fett. Hunde sind Carnivoren, sie ernähren sich in erster Linie von anderen Tieren und sekundär darf es dann auch gern ein bißchen Grünzeugs sein. Sie sind nicht, wie Menschen, Allesfresser. Ihr Verdauungssystem ist in erster Linie auf Fleisch ausgelegt. 

Mit etwas Beobachtungsgabe kann man es sogar an den unverdaulischen Hinterlassenschaften sehen. Fleisch, wird im Gegensatz zu Grünzeugs, gut vom Hund resorbiert. Fressen Hunde eher Fleisch, sind ihre Haufen klein und nicht unbedingt täglich. Fressen sie Futter mir einem hohen Grünzeugsanteil, sind ihre Haufen groß und sie machen sie durchaus mehrmals am Tag.

Retour zu unserer Entscheidung. Man findet ja kaum Futter, welches in erster Linie aus Fleisch besteht, eigentlich findet man gar kein fertiges Futter, welches in erster Linie aus Fleisch besteht. Aber immerhin gibt es Fertigfutter mit einem recht hohen Fleischanteil. Diese Futter sind dann allerdings auch nicht soooo günstig.

  • Zu Fertigfutter sollte man Folgendes zur Angabe des Fleischgehaltes wissen:
  • Für ein Kilo Trockenfleisch braucht man ungefähr drei bis vier Kilo Frischfleisch.
  • Die Reihenfolge der Zutaten zeigt im Verhältnis an, wieviel von der Zutat im Futter enthalten ist.
  • Steht Fleisch an erster Stelle (nein, damit sind nicht tierische Fette gemeint), ist davon prozentual mehr drin enthalten, als im Verhältnis zur nächsten Zutat. Sind aber alle nachfolgenden Zutaten nur noch pflanzlich, ist im Verhältnis zu den pflanzlichen Zutaten weniger Fleisch als Grünzeug im Futter enthalten.
  • Ich versuch es mal mit einem billigen Beispiel zu verdeutlichen. Eine Futtertüte enthält: Trockenfleisch, Mais, Reis, tierische Fette, Kartoffeln, Gemüse und Kräuter. 
  • Liest sich ja erstmal so: Wow. Fleisch steht an erster Stelle. Richtig, aber Fleisch muß sich noch mit fünf pflanzlichen Zutaten die Futtertüte teilen. Das kann dann zwar 30% Fleisch inkl. tierische Fette bedeuten, aber 70% in der Futtertüte ist Grünzeugs.

Nunja, wir haben uns nun für ein Futter entschieden, welches mit 50% Trockenfleischmasse wirbt, das wäre bei einem 15kg Futtersack 7,5kg Trockenfleisch oder 22,5 – 30kg Frischfleisch . Ein Kilo Beerenfrüchte auf 15kg Futter soll auch drin enthalten sein. Beerenfrüchte sind in der Tat Früchte, die wildlebende Hunde auch fressen würden.

Die Fleischangabe scheint zu stimmen, denn die Haufen unserer Hunde sind kleiner geworden und vor allem nicht mehr dreimal täglich. 

 

Achja, Wolfsblut heißt das Futter, falls das wen interessiert… :)

 

 

 

 

 

 

 

 

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